Ihr Kulmbacher
 
 


Ramming Markus

„I´m a poet,
I know it,
hope I don´t blow it“
aus dem Song „I shall be free No. 10 von Bob Dylan drückt all das aus was im Jahre 2001 auch mir durch den Kopf schwirrte als ich in einem OVF Bus von Bayreuth nach Hause in mein geliebtes Kulmbach gefahren wurde.
Am Rücken hinter mir ein Rucksack gefüllt mit Ordnern für Ausbildungszwecke (damals noch Kinderpfleger/ heutzutage bin ich Heilerziehungspflegehelfer), auf der Vorderseite in der Hand ein Gedichtsammelband von Gottfried Benn.
Und da wars nur ein Ansatz in der Luft aber ich spürte… „Das ist es! Warum immer nur wundern und verehren. Machs selbst! Lass die Stimme in dir raus!“
Von Reimen und Poesie war ich schon immer geprägt.
Ob es nun die von Heinz Ehrhardt oder in der Kindheit die von Willhelm Busch (welches Sammelband immer bei meiner Oma immer griffbereit lag) oder ein einfacher Schlagwortsatz eines ehemaligen Deutschlehrers: „Sei´s wie´s sei, der Hahn legt kein Ei.“ ...und er hatte so recht.
Natürlich prägten auch noch Gelesenes  und Musikalisches meine Vorstellungs- und Inspirationskraft nun bin ich schon fast genauso lange Mitglied hier im Kulmbacher Literaturverein. Nun hab ich ja schon einige Gedichte über die Jahre mit in diversen Anthologien in die Welt gesandt, auf meinem Facebook Blog „Rocking RÄMY“ für Live-Beurteilung und Genuss zur Verfügung gestellt und mich rege an den Literatur-Stammtischgesprächen im Badhaus und im Cafe Klatsch beteiligt.
An Vielfalt an Erlebnissen mangelts bei uns definitiv nicht.
Egal ob Lesungen der Mitglieder, Radio-Interviews, Ausflügen und der Pflege der Freundschaft mit der Goethe Gesellschaft Gera, Poetry Slams, Vorträgen, Integration und Sprachberatung, Biografiearbeit und Schreibprojekten mit Geflüchteten; unser Verein hat vielfältige Aufgaben. Ebenso vielfältig wie die Aufgaben sind seine Mitglieder.
Meist bin ich das erwachsene innere Kind der Truppe selbst mit 35 Jahren senke ich den Altersdurchschnitt hier meist um bald 20 Jahre.
Deshalb hab ich gar nichts dagegen wenn sich demnächst ebensolche oder auch noch jüngere Schreiber bei Vereinssitzungen mit einfinden.
Wie ich mich und meine Poesie beschreiben würde?
Rock`N`Roll Rechtschreibung mit Wilder Wireless Wortspielerei und Sexy Schreibfluss dazu Lustvolles Lesevergnügen und Ultra Understatement oder Actionreiche Autorenkraft.
Blueslastige Biografieschwere wie hammerharte Humorbrisen werden sich ebenso leicht finden lassen wie Verbalvariationen der eigenen Art und dennoch Anspruchsvolle Authentizität.
Let´s Rock`N`Read!



Einstein ins Rollen gebracht…

Zu viel Theorien Albert;
auch wenn immer irgendwie alles relativ ist.
Aber nur weil ich jetzt Buchstaben ins Quadrat schmeiß…?
Beweg ich dadurch wirklich Masse?
Ich mein, klar, wenn ich den Arsch hoch heb…
als P2xO2 dann kann ich im weiteren passionierten
weiter- und interagieren
mit Hand, Hirn und Bauch sowie Fuß
ein oder mehrere Werke schaffen.
In Arbeit, für Gesellschaft,

näheres Umfeld sicher brauchbar
doch beweg ich dadurch Massen?
Ich bin weder Bulldozer
um den Schutt der Geschichte
und aus den Gezeiten
zu be-oder vertreiben
doch kann ich sicher
„massiv“ zum Zeitgeschehen beitragen
irgendwann und irgendwie.
Ich bin mas-kulin
und am Bierfest gern mit Maß-en in Interaktion,
mas-siere gerne weibliche Proportionen;
Partien – nicht Parteien.
Mögen sie nur wertschätzend sein.
Und maß-t sich das Leben wieder mal an
hier kein Gegenüber zu stellen,
mas-turbiert man halt.
Selbstliebe – in Körpergestalt.
Ja jetzt fällt sie die Mas-ke
und bevor das Mas-senbegräbnis der Zweifel kommt heißt es erneut:
Welcome Refugee of Reality.
Fliehen aus dem Universum des Massengeschwätz,
dem Populären, dem Kommerz.
Zurück zur Kommunikation,
dem Kontrollverlust
und dem konspirierten,
koalierten Min-destlohn,
denn es muss doch min-destens
drin sein, min-imal
im mezzosopran seiner Menophasen
also Po-rtaltage po-etischer,
pluraler Primärgedanken zurückzukommen.
Nur wohin zurück?
Wo ist die Heimat?
Der allerletzte Zufluchtsort
im Introversum meiner selbst?
A Ruh is!
Schö wärs,
wenn endlich mal etwas Silentium
im Sternengestirn
meiner Frontallappen wäre.
Doch als Mensch allein
und selbst;
bilde und stelle ich doch nur wieder die
Entwicklung eines Primaten dar.
Regional, saisonal, traditionell,
crossover gebildet und getrimmt
bis am Ende alles stimmt.
Und immer wieder diese Memes
und Postkartensprüche.
Leuchtschriften – da es Litfasssäulen nicht mehr gibt.
Überpräsentation; erneut.
Doch nichts wird bereut.
Weder in der Abwehr noch in der Annahme.
Was ewig bleibt und hält?
Einzig allein mein Name.
Halb so wild,
denkt sich die Rock- und Popmusik
und spielt taktvoll in Hintergrund mit
denn nur der letzte macht das Licht aus.
Doch geht’s denn immer nur ums MACHEN,
Aktiv ins Treiben fallen,
agieren, arbeiten,produktiv,provokativ
produzieren?
Ich will nicht meine letzte Kraft,
Geduld und Nerven verlieren.
Viel mehr treibt und schwemmt es mich immer ins
liquide,labende,lustvolle, Sinnieren.
Gefühlvoll geilen, Scham verlieren,
Genuss ohne genieren.
Summa Summarum
ein Sommelier meiner Sinneswahrnehmungen bleiben.
Genießt mich
als Sorbet
meiner Sonderbarkeiten
im weiteren gemeinsamen Streben und Streiten
in der eh schon viel zu knapp bemessenen freien Zeit.
Nicht gehen lassen,
Grenzen setzen, Größenwahn
sondern im Geleiten.
Zielsetzungen hab ich prinzipiell schon gern in den Wind geschmissen,
da fliegen sie nämlich am schönsten,
manchmal meterweit,
ab und an, hin und hoch
und oft bleischwer gefallen ins schwarze Loch.
Dort am Ende,
im Paralleluniversum
kommts heraus
und setzts sich frei:
ES SEI!

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