Ihr Kulmbacher
 
 

 Im hindukusch gibts keine hypochonder

134 rollen pro person im jahr! 253 kilogramm gesamtpapierverbrauch eines deutschen pro jahr! 1,8 milliarden euro jährliches marktvolumen der deutschen toilettenpapierbranche in einem jahr!

der deutsche hortet in zeiten von corona erstrangig klopapier und masturbations-stangen (siehe "sexspielzeug corona"), übrigens vom chinesischen ali-express (leider schon ausverkauft!). und dabei wissen wohl die wenigsten von uns, dass dieses klopapier seine dienste nur ungenügend verrichtet. am hygienischsten ist da immer noch wasser. doch das behagt dem deutschen nicht: schnell breitet sich hysterie aus (bei der frau) und der mann wird zum hypochonder (laut kluges etymologischem wörterbuch "person mit unbegründeten krankheitsvorstellungen"), falls mal die rolle an der wand neben dem klo fehlt. 

der hintergrund ist einfach der, dass sich viele deutsche immer noch ungesund ernähren. wer ordentlich isst und genügend trinkt, benötigt fast überhaupt kein klopapier! also ich würde dieses papier rigoros einschränken oder brutal verteuern. ein wiederverwertbarer waschlappen leistet da viel gründlichere dienste! na dann wollen wir mal hoffen, dass die hamsterkäufe der deutschen nicht ganz umsonst waren. ein demnächst aus dem hindukusch einfliegender ordentlicher magen-darm-virus mit einem fulminaten brechdurchfall würde wenigstens zu einer guten AN-LAGE dieses vorrates führen. in diesem sinne immer schön hygge (hygge kommt übrigens aus dem norwegischen hugge=sich umarmen) bleiben auf dem klo auch ohne papier.

Thomas Seubold 




Wärtshausgschbräche
von Andrea Senf

“Gieh zu Rosi, schigg diech aweng, ich hobb an Doschd!”, schreid der Glaus.
“Su a Bilz, des dauert siehm Minuddn. Dou beißd die Maus kann Foodn oo.
Wennsd ka gscheida Blumma auf dein Bier host, maulsd aa.”, sochd die Rosi und stelld na derwall a Körbla mit Blummazwiebln noo.
Der Glaus schüddld sein Kupf, schaud erschd des Körbla oo, dann die Rosi. Obber die is scho widder aufm Weech zu sein Bilz.
“Iss des etzt dei Ernsd?”, frochder hinder era her.
“Nadürlich!”, gatzt die Rosi under der Dehkn vor und handierd derbei midder Rohrzanga oh der Zapfonlooch rum, wall die Kullnsäura widder amoll nedd bassd.
“Noja,” sochd der Glaus, “wennst maanst, nocher werdds scho bassen.”
Er nimmt su a Zwiefala und schdopfd sichs in die Goschn, kaut drauf rum und ärcherd sich fast aweng, daß er nedd gewadd hot, bis sei Bier zern nunderspülln do is.
“Und dassiiks nedd vergiss, socht die Rosi, “des Körbla midd die Blummazwiebln nimmst deiner Fraa mied, die wart scho  drauf"